„Neulandgewinner – Zukunft erfinden vor Ort“

 
 

In den vergangenen Jahren haben tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen ihre unübersehbaren Spuren in Gemeinden, Städten und Regionen Deutschlands hinterlassen. Kommunen beklagen aufgrund wirtschaftlicher und demographischer Entwicklungen leere Haushaltskassen und schrumpfende Einwohnerzahlen. Für die Menschen in Ostdeutschland ist das eine doppelte Herausforderung. Erstens weil vielerorts die Strukturen, die das Alltagsleben tragen, überhaupt erst wieder aufgebaut werden mussten und gleichzeitig neue Fragen wie Klimawandel, weltweite Migration oder die Globalisierung der Wirtschaft beantwortet werden müssen. Besonders die Menschen in den Dörfern und kleineren Städten des Landes sehen sich angesichts von Schrumpfung und Wanderungsprozessen vor schwierigen Aufgaben bezüglich der Sicherung von Lebensqualität und Daseinsvorsorge. Die Zukunftsperspektiven ganzer Regionen sind unsicher. Dies hat erhebliche Auswirkungen auf die Lebensverhältnisse der Menschen vor Ort.

Eigenverantwortliches Handeln und bürgerschaftliches Engagement werden zu wichtigen Faktoren für die Zukunftsfähigkeit und Lebensqualität von Kommunen und Regionen. Wo Wandel ist, entstehen neue Freiräume, die Menschen mit Kreativität und Umsetzungswillen füllen können. Es braucht Bürgerinnen und Bürger, die die Chancen auf Veränderung sehen, die Ideen entwickeln und umsetzen, die neue Wege ausprobieren und vielleicht auch Vorbild für andere werden wollen. Diese Menschen will die Robert Bosch Stiftung unterstützen und auf ihrem Weg ins Neuland begleiten.

Die Robert Bosch Stiftung hat sich mit dem Programm „Neulandgewinner – Zukunft erfinden vor Ort“ daher zum Ziel gesetzt, diejenigen Akteure ausfindig zu machen und zu stärken, die beispielhaft für die Bearbeitung dieser Transformationen stehen, die Neuland denken und bauen können.

Wir suchen Menschen aus Ostdeutschland,

  • die verändern wollen
  • die Gesellschaft gestalten wollen
  • die lieber selber machen, als machen lassen
  • die in einer aktiven Zivilgesellschaft eine notwendige Voraussetzung für Lebensqualität vor Ort sehen
  • die kreativ sind und Ideen für Veränderung haben.

Diese Ideen und Wege dürfen gerne unkonventionell sein. Sie sollen aber immer das Gemeinwohl und das Miteinander in den Mittelpunkt stellen, mit dem Ziel, Lebensqualität für alle zu erhalten oder zu schaffen. Bewerben können sich alle (z.B. Privatpersonen, Vereine oder Initiativen), die überzeugt sind, dass ihr Engagement, ihre Idee und ihr Vorhaben die Situation vor Ort positiv verändern werden und die überzeugt sind, dass ihr Beitrag vor Ort auch praktisch und nachhaltig umgesetzt werden kann.

Die Robert Bosch Stiftung stellt 900.000 Euro für die Förderung von 15 bis 20 Neulandgewinner-Projekten zur Verfügung. Die Projektförderung ist auf zwei Jahre angelegt. Als Programmteilnehmer erhalten Sie zudem professionelle Begleitung und Unterstützung bei der nachhaltigen Entwicklung und eigenverantwortlichen Umsetzung ihres Vorhabens. Weiterbildungen, die sich an Ihrem Bedarf orientieren, und individuelles Mentoring sollen sicherstellen, dass Ihre Idee die besten Chancen zur Umsetzung erhält.

Bewerbungsverfahren.

1. Die Bewerbung

Die Bewerbung steht allen offen: Privatpersonen, Vereinen oder Initiativen, allerdings nur in den Bundesländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Die Bewerbung dient insbesondere dazu, ein erstes Bild von dem jeweiligen Projekt zu bekommen. In einem Online-Fragebogen werden dazu Bausteine wie Konzeptskizze und Kostenplan abgefragt. Dabei ist ganz wichtig: Das Projekt muss gemeinnützig sein (nach §52 der Abgabenordnung) und einen konkreten Bezug zu den Themenfeldern der Robert Bosch Stiftung haben.

2. Vor-Ort-Besuche

Nach der Sichtung der Bewerbungen wählt ein Gutachterteam aus Stiftung und Thünen-Institut ca. 45 Projekte aus, um sie genauer unter die Lupe zu nehmen. Die Gutachter reisen zu ihnen, um sich von Personen und Ideen ein konkretes Bild zu machen und das Bewerberfeld weiter einzugrenzen.

3. Jurysitzung

Die Finalisten stellen sich und ihr Projekt mit einer Kurzpräsentation der Jury vor – überzeugen sie, werden sie in das Programm aufgenommen. Insgesamt fördert die Robert Bosch Stiftung 15 bis 20 Neulandgewinner-Projekte für zwei Jahre mit insgesamt 900.000 Euro.

Weitere Informationen auf https://neulandgewinner.de/ausschreibung.html